Impuls zur Wochenmitte: Vertrauen
Was bedeutet Vertrauen?
An wen oder was denkst Du dabei zuerst?
Vertrauen - mit den ersten Gedanken dazu wächst dieser Begriff in sagenhafte Dimensionen. Jeder Gedanke mündet in zahlreiche Abzweigungen. Viel zu viel für einen Impuls am Mittwoch Mittag unter meinem Lieblingsbaum...
Vertrauen ist einer der wesentlichsten Aspekte menschlichen Miteinanders. Grundlage für jede Kooperation und Verbindlichkeit. Einen Teil an Kontrolle aufzugeben und sich teilweise oder komplett dem Einfluss anderer ausliefern.
Mir fällt die häufige Phrase "Vertrauen muss man sich verdienen" ein. Aber stimmt das wirklich?
Denn das ist irgendwie paradox: großes Vertrauen in jemanden zu haben, weil ich viele Erfahrungswerte habe, benötigt ja eigentlich wenig Vertrauen, weil die Erfahrung für eine hohe Wahrscheinlichkeit der Verlässlichkeit spricht. Wenig Erfahrungswerte zu haben hat aber weniger Einfluss auf das Maß an Vertrauen, als negative Erfahrungen zu haben.
Es ist also eher so, dass man sich Misstrauen verdienen kann, statt Vertrauen verdienen muss.
Vertrauen ist damit entfernt mit dem Vorurteil verwandt. Das ist unerwartet!
Wenn eine Sache ganz sicher ist, benötigt es kein Vertrauen. Wenn sie absolut willkürlich ist ebenfalls nicht. Vertrauen liegt also zwischen den Extremen "sicher Wissen" auf der einen und "nur Glauben oder Hoffen" auf der anderen Seite.
Ist es also eigentlich die Bereitschaft, sich auf Basis von Erwartungen verletzlich zu machen? Für Ergebnisse, die nur gemeinsam herzustellen sind?
Ich denke, für uns Menschen als kooperative Wesen ist es ein Grundbedürfnis, zu vertrauen und Vertrauen entgegengebracht zu bekommen. Ebenso wie es ein Grundbedürfnis ist, entgegengebrachtem Vertrauen gerecht zu werden. Deshalb verursacht es Beschwerden und Unwohlsein, entgegengebrachtem Vertrauen nicht gerecht zu werden. Oder als nicht vertrauenswürdig eingestuft zu werden.
Damit kann Vertrauen auch eine Bürde werden, die unter Druck setzt, auch zu "liefern". Obacht vor manipulativer Absicht skrupelloser Zeitgenossen!
Wieder ein Wort, das so viel größer ist, als es im alltäglichen Gebrauch erscheint. Eines, dass wegen der intimen Natur und der großen Empfindungen und Erfahrungen, die oft daran gebunden sind, sehr individuell prägt. Mit nachhaltigen Folgen für das Individuum und sein Umfeld.
So genug für einen Mittwoch Mittag, meine Gedanken galoppieren sonst davon....
Wie siehst Du das? Muss man sich Dein Vertrauen verdienen, oder eher Dein Misstrauen?
Bist Du der WEGEN oder OBWOHL Typus beim vertrauen?
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