Impuls zur Wochenmitte: Fortschritt

Was bedeutet Fortschritt?
Welche Empfindung löst der Begriff in Dir aus?


Wir streben als Menschen immer nach dem Fortschritt. Das scheint ganz natürlich und wird als positiv und normal angesehen.
Wer würde nicht den Fortschritt unterstützen?

➡ Nur: Fort ist nicht immer in Richtung besser.
Wortwörtlich bedeutet es erstmal nur weg von hier und jetzt.

Wenn wir Fortschritt vorsätzlich wollen, gefällt uns unser Hier und Jetzt anscheinend nicht. Oder nicht ausreichend.
Es bedeutet, das aktuelle Sein als teilweise unbefriedigend wahrzunehmen.

Wo ist dann der Endpunkt? Wann wäre ein Zustand ohne dieses Streben erreicht?

➡ Gleichgültig wie weit wir auch fort-schreiten, wir werden nie zufrieden sein, indem wir nur das Außen verändern. Weil in dieser Art Vorstellung immer noch mehr geht. Wir kommen nie an.

Laut Wörterbuch bedeutet Fortschritt eine positive Veränderung oder Entwicklung bestehender Zustände oder Prozesse. Das liegt uns im Blut und in unserer Natur als lebendige, lernende Wesen.

Indes: Wer vermag im Jetzt verlässlich zu beurteilen, ob eine aktuelle Veränderung im Ganzen zukünftig positiv oder negativ wirken mag?
Das hängt von Rahmen und Perspektive des Betrachters ab. Von der Vorstellung, wie die Welt und das individuelle Leben sein sollten. Was als erstrebenswert gilt.

Sicher ist: Viele augenscheinliche Fortschritte haben weniger positive Veränderung gebracht, als zu ihrer jeweiligen Zeit angenommen. Die Liste ist lang.

Fortschritt um jeden Preis und seiner selbst Willen anzustreben kann zu Problemen auf allerlei Ebenen führen. Sozial, ökologisch, wirtschaftlich. Mitunter irreversibel.

Nur wenn der Fortschritt, also Veränderung zum Positiven, in unserem Inneren mithält, werden wir in der Lage zu echtem Fortschritt im Außen sein. Nur dann werden wir die Gelassenheit und Weisheit erlangen, weiter zu denken und eingehend zu prüfen, welche Folgen vermeintlicher Fortschritt haben wird.

Im Moment ist die Diskrepanz zwischen unserer Intelligenz als Techniker und der Dummheit unserer Überzeugungssysteme und unserer Handlungen gewaltig.

Lasst uns daher mehr an uns selbst und aneinander arbeiten, als an der äußeren Welt!

Denn wäre nicht die Errungenschaft, weniger äußeren Fortschritt zu benötigen, erst der wahre Fortschritt im Sinne der Verbesserung des Bestehenden?

Wie stehst Du dazu?



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