Träume und Ziele fassen: Bist Du auch sonderbar?

Wenn ich social Media verfolge, scheint es manchmal, als sollte jeder mehr oder weniger große Träume oder Ziele haben und unbeirrt und strategisch diszipliniert verfolgen, um ein "richtiger" Mensch zu sein. Dass es darauf ankommt, sie zu hegen und alles darauf auszurichten. Gewisse Tools richtig einzusetzen. Und immer wieder Mindset...Ich fühle mich dann meist seltsam, weil das so gar nicht zu mir passen will.

Bogenschütze mehrfach gesehen unscharf

Ich merke dann, dass ich keine konkreten großen Träume und Ziele habe. Nur abstrakte.
Sind es überhaupt Träume, wenn sie wahr GEMACHT werden können? Ist es nicht das Wesen der Träume, dass sie eine andere Ebene sind als die Realität?

Einerlei, ich verwende Ziel und Traum ab hier weitgehend synonym.

Meine Ziele wechseln so dynamisch wie das Leben. Im Extremfall verwerfe ich schon mal alles über Nacht, wenn sich Umstände oder ich selbst ändern und die Verfolgung nicht mehr Sinn-voll erscheint. Ich folge dem Sinn.


Wozu an etwas festhalten und stur verfolgen, Strategie und Plan abarbeiten, um zu erreichen, was mir längst keinen Sinn mehr gibt? Weil man eben durchhalten muss? Oder um mich nachher selbst loben zu können, wie hart ich bin? Wäre es wert, was es mich kostet?

Denn mal ehrlich: Was, wenn der große Traum wahr gemacht ist? Ist dann das Ende der Träume? Wartet dann die große Glückseligkeit?

👉 Wenn das große Ziel endlich erreicht ist, ist es auch weg.

Spoiler: Dauerhaftes Glück gibt es nicht auf diese Weise. So werden wir nicht satt.

Es kommt in Reflexionsgesprächen gar nicht so selten vor, dass den Menschen auffällt, dass sie an ihre Ziele und Pläne wie gefesselt sind. Sie verfolgen, obwohl sie im Inneren längst keinen Ton mehr erklingen lassen. Sie nur noch erreichen wollen, um sie los zu werden. Oder sie bereits erreicht haben und nun tragische Leere und Ent-Täuschung empfinden.

➡ Burnout!

Es ist kein Versagen, rechtzeitig die Richtung zu ändern. Es ist nur weniger verkrampfte Einstellung. Es ist die Nutzung der Freiheit, selbst entscheiden zu können!

Fasse Ziele, aber binde Dich nicht an sie und reflektiere regelmäßig ihre Gültigkeit. Sonst bringst Du Dich um einen Teil des Lebens. Reflektiere regelmäßig:

  • ❓ Wozu erträume ich mir das wovon ich träume?
  • ❓Was sagen meine Ziele über mich und führen sie mich zum Sinnempfinden?
  • ❓Was wird mit der Verwirklichung erreicht?
  • ❓Nutzt es auch anderen?
  • ❓Ist es wirklich mein Traum, mein Ziel, oder ist es lediglich etwas, von dem ich das glaube?

Ich persönlich habe nur ein fixes Fernziel: Wenn ich alt bin, möchte ich weise sein.

Das ist geeignet, alles was geschieht als nutzbringend zu verbuchen. Und jeder Weg den ich einschlage, ist geeignet, diesem Ziel zu dienen.
Ebenso wie es allerdings unmöglich ist, es je zu erreichen.
Es bleibt mir also immer erhalten, weil die Annahme, es erreicht zu haben, belegen würde, dass es noch nicht erreicht ist. 😉

Prüfst Du Deine Zielsetzungen regelmäßig? Wie gehst Du damit um?

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