Bist Du schon sanft oder krampfst Du noch?
Sanftheit im Fokus für mehr Wohlbefinden und entspanntere Interaktion
Eine von verschiedenen effizienten Möglichkeiten, hohe Stressbelastungen zu vermeiden, ist mit mehr Achtsamkeit seinen Alltag zu bestreiten. Dazu gibt es allerlei Ratgeber und viel Geschnatter. Aber wie macht man das konkret? Zum Beispiel so:
Eine kleine Praxisübung:
Beobachte doch einmal Deine Alltagshandlungen unter dem Aspekt, wie viel Kraft Du dabei aufbringst und wieviel Kraft wirklich erforderlich ist. Es gibt im Alltag unzählige Tätigkeiten, bei denen wir mehr Kraft einsetzen als nötig, manchmal sogar mit schädlichen Folgen für das Material oder Werkzeug.
Wer darauf achtet findet reichlich Mechanismen, in denen unnötig kraftvoll, ja geradezu verkrampft agiert wird. Ob beim Zähneputzen, Abspülen, Schuhe binden, dem Anschlag auf der Tastatur oder dem Touchscreen, dem Andrücken des Stiftes aufs Papier, beim Gemüse schneiden, Lenkrad festhalten oder nur die Kaffeetasse. Was ist mit Deinem Gaspedal? Was mit dem Taster für die Treppenhausbeleuchtung? Wie schwungvoll transportierst Du Lasten, sagen wir einen Getränkekasten? Selbst zügiges Gehen ist oft von mehr Kraft und Aggression durchsetzt, als zur reinen Fortbewegung nötig wäre. Für mich kam beim Zähneputzen der Moment der Erkenntnis: als würde ich um die Wette putzen, fertigwerden wollen, mit festem Griff um die Bürste und festem Druck und angespannten Gesicht. Was für eine unnötige Anspannung....
Das Gleiche gilt für soziale Interaktionen, besonders im beruflichen Alltag, in die wir mit verschiedenen Anspannungen hineingehen. Wir schießen übers Ziel hinaus und setzen verbal und nonverbal viel mehr Kraft ein, als nötig wäre. Auch beim Zuhören. Mit entsprechenden Folgen für Wohlbefinden und Stimmung. Sowohl bei uns selbst als auch beim Gegenüber.
Sicher kannst Du Dir vorstellen, wie viel gelöster wir unseren Alltag bestreiten können, wenn wir es schaffen, etwas von dieser unnötigen Anspannung zu vermeiden. Wie viel entspannter wir auch in die zwischenmenschliche Kommunikation gehen können und als wie viel gelassener wir wahrgenommen werden können, wenn diese Art der Anspannung uns nicht mehr durchdringt. Ja, wie viel gelassener wir auch mit uns selbst umgehen können.
Wenn Du es versuchst wirst Du sehr schnell merken, dass man Dir anders begegnet. Dass Interaktionen mit anderen sich anders anfühlen. Du wirst im wörtlichen Sinne "entspannter". Und das färbt ab.
Ob nun eine Art verinnerlichter Wettbewerbsgedanke, oder das Bedürfnis nach einem Gefühl von Selbstwirksamkeit und Kontrolle oder etwas anderes der auslösende Faktor für diese Anspannung ist, ist unerheblich. Denn die gute Nachricht ist: Du kannst es sofort ändern, indem Du darauf achtest. Wenn Du bis hierher gelesen hast, wird das vermutlich ohnehin passieren. Denn:
"Denke jetzt nicht an einen blauen Elefanten" 😉
Na, bei welchen Deiner Tätigkeiten würdest Du sofort sagen, dass da zu viel Kraft und Anspannung darin liegt?
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