Der Einbaum - ein guter Freund
Wieso Einbaum-Reflexionen?
Tja, da merke ich, dass ich den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht habe.... vermutlich hätte ich das mit dem ersten Post erklären sollen und nicht mit dem zweiten. Ich mache da besser auch noch eine feste Seite daraus.
Der Einbaum
Wer hier ein prähistorisches Wasserfahrzeug angenommen hat, ist auf dem Holzweg. Der namensgebende Einbaum ist vielmehr ein einzeln stehender Baum - eine uralte Buche - auf den Hügeln der Bergischen Hochflächen im Süderbergland des Rheinischen Schiefergebirges:
![]() |
Der Namensgebende Einbaum |
Das heißt übrigens wirklich so und ist nicht aus einem Märchen. Schau doch mal nach, wo Du wohnst, wenn Du zur Beschreibung die naturräumlichen Haupteinheitengruppen nutzt.
Zurück zum Einbaum: Irgendwann vor vielen Jahren wurde im Bekanntenkreis aus der Ortsangabe "am einzelnen Baum" die Kurzform "am Einbaum", also ein Spitzname. Nichts Wildes also mit dem Namen bis hierher.
Reflexionen?
Ich Hatte ich bereits vorher oft die Gesellschaft dieses Baumes auf dieser Hügelkuppe genossen, alleine wie in der Gruppe. Und so wurden mir dieser Platz und dieser Baum ein Ort der persönlichen Einkehr, der Ruhe, Erdung und Regeneration, als ich in einem Burnout wirklich nicht mehr weiter wusste.
Ein Ort wie dieser ist in einer solchen Situation von unschätzbarem Wert, und im Laufe der Genesung wurden mir zahlreiche Allegorien klar, die sich mit diesem einzelnem Baum und dem von Zäunen begrenzten Weg zu meinem Leben im Speziellen und zum Leben im Allgemeinen herstellen lassen.
Unter anderem wurde mir klar, dass ich immer den gleichen Baum besuchte, über immer den gleichen Weg, aber nie den selben Baum und nie über den selben Weg. Es war immer etwas anders, Wetter, Tageszeit, Jahreszeit, Bewuchs, nicht zuletzt ich selbst. Und der Baum natürlich ebenfalls. Drastisch visualisiert:
Einmal ein nebliger Weg zu einem trüben, kaum erkennbaren Ziel. Da fehlt die Klarheit. Aber Weg und Baum sind davon ungerührt. Ein andermal sonnig, warm und golden mit klarer Sicht. Die Richtung ist vorgegeben. Aber ob man mit Freude geht, sich vom Gras am Rand die Beine kitzeln lässt, den Boden spürt und die letzte Abendsonne genießt oder sich gar trotzig widersetzend am Stacheldraht verletzt, diese Entscheidung trifft man selbst!
Es gibt kein Gestern dabei, es gibt kein Morgen. Das sind ungültige Kategorien. Illusionen. Besonders in Bezug auf Bäume. Es gibt immer nur das Sein, den Moment, das Jetzt. Immer verfügbar, immer einzigartig. Mal hoffnungsvoll, mal trostlos, mal stürmisch, mal verschneit oder neblig, bedrohlich bei Gewitter und friedlich bei Nacht oder Sonnenuntergang. Leises rascheln der Blätter im Abendwind oder lautes Rauschen der kahlen Zweige im Wintersturm.
Das Sitzen unter diesem Baum hat mir einige Erkenntnisse beschert, die mich auf meinen jetzigen Weg geführt haben. Vielleicht wird irgendwann ein Buch daraus. Aber nicht an dieser Stelle....
Es lag also nahe, ihn bei dem was ich nun mache zu berücksichtigen, weil ich mich als seinen Freund betrachte, der in einer anderen zeitlichen Sphäre lebt und sich immer wieder lehren lässt, gelassener zu sein.
Das hat es also mit dem Namen "Einbaum" auf sich.
Wenn ich es Recht bedenke - ich werden eine Serie daraus machen und im Wandel der Zeiten Fotos von meinem Lieblingsbaum hier einstellen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen